Kinaesthetics ist ein körperbezogenes Konzept zur differenzierten Eigenbeobachtung und Erforschung von Alltagsaktivitäten. Die Einnahme der Innensicht führt zu interessanten Entdeckungen und Erweiterungen im Verstehen von Interaktionen. Dieser Zugang ermöglicht die Bearbeitung von Interaktionsphänomenen für konkrete Alltagsherausforderungen in professionellen Kontexten. Menschen gestalten Aktivitäten und damit auch Interaktionssituationen, indem die Beteiligten gemeinsam Lernen gestalten. Dabei ermöglicht die Bewegungserfahrung einen spezifischen Zugang zu diesen Phänomenen, die für beteiligte Interaktionspartner positive Auswirkungen haben können.
Im Programm Kinaesthetics in der Pflege lernen Mitarbeiter im Gesundheitswesen ihre Aufmerksamkeit gezielt auf unterschiedliche Aspekte der eigenen Bewegung zu richten. Die so entstehenden Kompetenzen können dann dazu verwendet werden, andere Personen in ihrer eigenen Bewegung zu unterstützen. Das ermöglicht die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und beeinflusst dadurch Lernen im Alltag.
Kinaesthetics bietet ein allgemeines Beschreibungs- und Analysemodell für Interaktion und Bewegung. Der zentrale methodische Zugang dieses Modelles ist die reflektierte Selbsterfahrung.
Weil sich das Programm Kinaesthetics generell mit Bewegungskontexten beschäftigt, ist der Kompetenzzuwachs in unterschiedlichsten Zusammenhängen nutzbar.
Das Konzept Kinaesthetics verfolgt mehrere Ziele(u.a.)
- Die Teilnehmer sollen lernen, in jeder Interaktion die individuellen Fähigkeiten der Klienten zu nutzen.
- Die Teilnehmer begreifen Bewegung als zentrale Voraussetzung für die Durchführung von Alltagsaktivitäten und können diese gezielt unterstützen.
- Pflegende verändern ihre Sichtweise weg von einem statischen Ziel (z.B.: Bewohner sitzt im Stuhl) hin zu einem Prozessziel, was sowohl eher den „Weg zum Stuhl“ als auch die Qualität des Sitzens im Auge behält.
- Kinaesthetics unterstützt das zentrale Anliegen der Qualitätssicherung in sozialen Einrichtungen, da es ein qualitatives Instrument zur Verbesserung der Pflege- und Betreuungsqualität ist. Es geht nicht um ein Schneller oder Mehr, sondern um die Verbesserung der Interaktionsqualität.
- Als kybernetisches Lernmodell unterstützt es hausinterne Bildungsprozesse und etabliert den Ansatz Lernen im Alltag sowie lebenslanges Lernen.
Seit 1992 beschäftige ich mich professionell mit Kinaesthetics. Seit 2000 arbeite ich als Ausbilder in der Aus.- Fort- und Weiterbildung von Kinaesthetics – TrainerInnen. In dieser Funktion arbeite ich seit 2006 für Kinaesthetics Deutschland auf nationaler und für die EKA (European Kinaesthetics Association) auf internationaler Ebene.
Zur Zeit biete ich registrierte und anerkannte Schulungen in folgenden Bereichen anbieten:
- Vorträge und Workshops
- Informationsveranstaltungen
- Beratungen vor Ort
- Kinaesthetics Kreatives Lernen Grundkurs
- Kinaesthetics in der Pflege Grundkurs Lernphasen
- Kinaesthetics in der Pflege Aufbaukurs Lernphasen
- Praxisbegleitungen
- Peer Tutoring Lernphasen
- Konzeptionelle Unterstützung bei der Einführung in Einrichtungen
Beratung
Die Implementierung des Konzeptes erfordert einen strukturierten Bildungsprozess, der in einem ersten Beratungsgespräch erörtert werden kann. Dabei werden die spezifischen Rahmenbedingungen bedacht und thematisiert.
Sollten diesbezüglich Fragen sowie Interesse bestehen, stehe ich für ein Gespräch gerne zur Verfügung.
Informationsveranstaltungen und Vorträge
Auf Wunsch können Sie eine Informationsveranstaltung oder einen Vortrag buchen. Die Dauer und Gestaltung wird in Absprache mit Ihnen abgesprochen. Die maximale Dauer einer Infoveranstaltung beträgt 1 Tag.
Beratung zu Hause
Sollten Sie in der Situation sein, zu Hause jemanden zu pflegen, gibt es sicherlich viele Bewegungssituationen, in denen Sie sehr gefordert sind. Vielleicht sagt Ihnen auch bereits der Rücken, dass Sie ungünstige Bewegungsabläufe durchführen. Hier kann eine individuelle Beratung zu Hause ein angemessenes Hilfsangebot sein. Vielleicht kann in einer Beratung vor Ort auch die Umgebung angepasst werden.
Grundkurse – Lernphase
In einem registrierten Grundkurs werden den Teilnehmern die Grundlagen des Konzeptes Kinaesthetics vermittelt. Die Grundkurs – Lernphase dauert 4 Tage. Die Gestaltung vollzieht sich in Lernphasen mit dazwischenliegenden Praxisetappen, in denen der Teilnehmer die Kursinhalte zeitnah in der Praxis ausprobieren können.
Aufbaukurs – Lernphasen
Dieser Kurs baut auf den Grundkurs auf und dauert ebenfalls 4 Tage. Hier werden die Inhalte des Grundkurses vertieft und insbesondere schwierige Bewegungszusammenhänge differenziert bearbeitet. Weiterhin werden grundlegende Themen bearbeitet.
Die Teilnahme an diesem Kurs ermöglicht die Teilnahme an der Kinaesthetics – Trainerausbildung Stufe 1(FachexpertIn für Kinaesthetics (EKA).
Peer Tutoring
Überlegungen zur konzeptionellen Einführung sowie zur Unterstützung und Ergebnissicherung von Grund- und Aufbaukursen führten zur Konzeption des Peer Tutoring. Hier lernen die Teilnehmer pädagogische Instrumente und durch eine erneute vertiefte Auseinandersetzung mit Aktivitäten, Kollegen im Alltag vor Ort zu unterstützen.
Trainerlogo
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